Vom Amtshaus zum Dorfgemeinschaftshaus
Das Dorfgemeinschaftshaus Obermurach bildet derzeit den gesellschaftlichen Mittelpunkt von Obermurach. Zwar handelt es sich hier um keine Gastwirtschaft im üblichen Sinn, jedoch haben die Bewohner des Dorfes dort einen Platz um sich zu treffen, insbesondere nachdem die einzige Gastwirtschaft im Ort – die Tafernwirtschaft Albang – 2019 ihre Pforten schloss. Auch dieses Haus kann auf eine lange abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken, wobei der Gaststättenbetrieb selbst dort nur wenige Jahrzehnte bestand.
Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1811 wird ein Josef Riederer als Besitzer des Hauses Nr. 29 genannt. Sein Anwesen wird darin beschrieben als „eine gemauerte Wohnung, vielmehr Abteilung des ehemaligen königlichen Pflegschlosses mit Stallerl.“ Es handelte sich um das vormalige Amtshaus des Pflegamtes Murach, in dessen Keller sich das Gefängnis befand. Der letzte Amtsknecht, der dort seine „Dienstwohnung“ hatte, hieß Joseph Heldwein. Nach Auflösung des Pflegamtes 1803 wurde das Anwesen zusammen mit der Burg versteigert und gelangte so in private Hände. Es trug die Hausnummer 29, seit der Neuordnung der Hausnummern im Jahr 1994 trägt es die Hausnummer 3. Als weitere Besitzer werden in den Katastern genannt: Adam Schmid, dieser verkaufte 1835 an den Schuster Wolfgang Piehler, 1901 hießen die Besitzer Andreas Vogl und Alois Bernhard, diese veräußerten das Gebäude im selben Jahr an Josef Weiherer, der es 1902 abreißen ließ. Das Grundstück wurde 1913 von der Gemeinde Obermurach gekauft. Durch einen Tausch gelangte es zusammen mit dem östlichen angrenzenden Grundstück von Hs.-Nr. 16 (jetzt 5) 1914 an Peter und Katharina Gradl (Hausname Kaiser). Sie bewohnten das Haus-Nr. 16, ihr Grundbesitz erstrecke sich aber über beide Parzellen.
1935 kauften die Eheleute Michael und Anna Fischer das Grundstück Hs.-Nr. 29 mit der Absicht, eine Gastwirtschaft zu errichten. Das Paar wohnte bis zu dieser Zeit im Gebäude des Niedermuracher Bahnhofs, wo Michael Fischer als Bahnagent angestellt war. Ihr Gesuch um Erlaubnis zur Erteilung einer Gastwirtschaft wurde von der Gemeinde Obermurach unter Bürgermeister Steger mit den Worten befürwortet: „…es ist längst der Wunsch der ganzen Gemeinde und Umgebung, dass doch unsere Burg ein so schöner geeigneter Ausflugsort ist und der Fremdenverkehr sich noch ziemlich steigern würde, wenn die Pension und Wirtschaftsgelegenheit wäre. Auch Arbeitsbeschaffung kommt hier in Frage, denn in unserer Gemeinde sind noch viele Arbeitslose, welche jeden Tag auf Arbeit warten.“
Das Gasthaus
Das Baugeschäft Thammer in Oberviechtach erstellte einen Bauplan, der dem Landbauamt Amberg zur Stellungnahme vorgelegt wurde. Dieses brachte grundsätzlich keine Einwände gegen den Neubau vor, der Bauplan gefiel jedoch nicht, es wurden Änderungen vorgeschlagen, womit das Gebäude besser ins Landschaftsbild passen sollte.

Gasthaus Fischer um ca. 1940
Schon kurz nach dem Kauf traten allerdings Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Verkäufer Gradl und der Familie Fischer auf. Laut einem Bericht der Gendarmeriehauptstation Oberviechtach vom 07.05.1935 erklärte der Verkäufer, er habe infolge seines Alters beim Verkauf und der notariellen Verbriefung irrtümlich gehandelt und wollte nicht mehr die ganze Fläche bzw. nicht auch seinen Garten abtreten. Er äußerte die Absicht, gegen den Käufer gerichtlich vorgehen zu wollen. Ob es tatsächlich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam, ist nicht bekannt.
Der damaligen Zeit gemäß mussten verschiedene nationalsozialistische Einrichtungen in das Genehmigungsverfahren einbezogen werden, so der Gebietsausschuss Bayerische Ostmark, der Reichseinheitsverband des deutschen Gaststättengewerbes e.V. und die Gaubetriebsgemeinschaft Bayerische Ostmark. Diese alle befürworteten das Gesuch zwecks „Herbeiziehung größeren Fremdenverkehrs“. Auch das Bezirksamt Oberviechtach äußerte sich positiv, bedauerte jedoch in seiner Stellungnahme „dass in Obermurach dieses Vorhaben, welches für die Gemeinde noch viele Vorteile bringen kann, nicht erkannt oder aus Eigennutz und Kurzsichtigkeit bekämpft wird“ Diese Äußerung bezog sich wohl insbesondere auf die Grundstücksnachbarn, aber auch der örtliche Wirt Albang dürfte nicht begeistert über die Konkurrenz gewesen sein. Das Amt hoffte auf baldigen Ausbau der Obermuracher Wasserleitung sowie eine wesentliche Verbesserung der Wegverhältnisse. Elektrisches Licht war zu dem Zeitpunkt in Obermurach noch nicht vorhanden. Fischer hoffte auf einen Anschluss vom Bahnhof Niedermurach her, welcher bereits elektrifiziert war. Bereits im September 1935 wurde die Bewilligung für den Gaststättenbetrieb erteilt. Das Haus war innerhalb weniger Monate erbaut worden, zunächst nur als einstöckiges Gebäude.

Das Haus mit Terrasse um ca. 1960
An das Bezirksamt erging 1935 folgende Einladung: „Wir beehren uns, Ew. Wohlgeboren zu der am kommenden Sonntag, den 8. September stattfindenden Eröffnung unseres an der Burg Haus Murach neu erbauten Café und Restaurant „Bergfried“ ergebenst einzuladen. Für gute Biere, ff. Weine, kalte und warme Speisen ist bestens gesorgt“.
Schwierigkeiten
Dass das Verhältnis zwischen den Eheleuten Fischer und den Nachbarn denkbar schlecht war, zeigt eine Anzeige, die schon wenige Monate nach Eröffnung beim Bezirksamt Oberviechtach einging. Fischer wurde angeklagt, kurz vor Eintritt der Polizeistunde noch Getränke auf Vorrat ausgegeben zu haben. Auch soll er „dem Eder von Eigelsberg“, der Wirtshausverbot hatte, Bier in größeren Mengen „verabreicht“ haben. Ebenso wurde angezeigt, dass auf dem Grundstück des westlichen Nachbarn das Pferdefuhrwerk des Bürgermeisters Steger bei Transportfahrten wenden würde, was nicht geduldet werde. Eine sehr ungute Situation war hier entstanden. Ein weiterer Streitpunkt lag in der Wasserversorgung des Anwesens. Obermurach hatte zu dieser Zeit eine sehr marode Wasserleitung, der Zulauf an Quellwasser war ohnehin gering und die veralteten Rohre löchrig und verrostet, die Leitung musste des Öfteren abgesperrt werden, damit sich das Wasserreservoir, welches gegenüber der Gastwirtschaft Fischer lag, wieder füllen konnte. Die Ortsbewohner versorgten sich teilweise aus dem Gemeindebrunnen. Als nun 1935 das neue Wirtshaus direkt an die Hauptwasserleitung anschließen durfte, kam es wiederholt zu Beschwerden, da dadurch der Wassermangel für alle anderen Obermuracher, die am Reservoir angeschlossen waren, noch erheblich verschärft wurde.
Für das Jahr 1936 wurde in der Wirtschaft ein Bierumsatz von 100 hl beschrieben, für 1937 noch 90 hl. Im Vergleich dazu setzte die Wirtschaft Albang im Jahr 1936 125 hl um. Möglicherweise entwickelte sich das Geschäft zunächst nicht wunschgemäß. Aus dem Jahr 1938 liegt ein Antrag von einer Auguste Maria Lübker vor, die Gaststätte mit 5 Fremdenzimmern zu pachten. Als Begründung für die Geschäftsaufgabe seitens der Familie Fischer wurde „wegen Unbequemlichkeit“ angegeben. Es kam aber nicht zur Übergabe, da sich Frau Lübker schließlich für einen anderen Betrieb entschieden hat. Das Ehepaar Fischer zog nach 1939 mit ihren Kindern Anna, Hans und Berta nach Obermurach.
Am 15.01.1940 erhielt Frau Anna Fischer die Erlaubnis zur Fortführung der Gaststätte mit 7 Fremdenzimmern, die sich nun „Burgfrieden“ nannte. Ihr wurde dabei zur Auflage gemacht, die vorspringenden Felsen im Keller beseitigen zu lassen, die vom Sturm (!) beschädigten Fremdenzimmer wieder instand zu setzen und eine Badewanne sowie einen Heizofen im Bad einzubauen. Leider ist aus den folgenden Jahren bis 1950 kaum schriftliches Material vorhanden. So ist nicht exakt bekannt, wann das Haus aufgestockt wurde. Es soll sich aber während des 2. Weltkrieges eine sehr gutgehende Wirtschaft entwickelt haben mit Musikveranstaltungen und Konzerten, die in der gesamten Umgebung ihresgleichen suchten. Während der letzten Kriegsjahre diente das Haus unter der Leitung der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt als Erholungsort für ausgebombte Frauen und Kinder aus Norddeutschland.

AW-Heim Luftbildaufnahme um ca. 1955
Nach dem Einmarsch der Amerikaner 1945 wurden die einquartierten Frauen und Kinder auf die Obermuracher Anwesen verteilt. Die Amerikaner schlugen in der Gaststätte verübergehend ihr Hauptquartier auf, verlegten dieses aber im Herbst schon nach Oberviechtach. Von 1946 bis 1949 hatte die Bahnpolizeischule hier ihr Domizil errichtet. Nach einer mündlichen Überlieferung war im Jahr 1947 ein Treuhänder namens Mühlbauer für das Gasthaus eingesetzt, der seine Wohnung im Gasthaus Albang hatte. Die Familie Fischer zog 1952 nach Oberviechtach, wo sich Frau Fischer weiterhin im Gastgewerbe betätigte. Unter anderem gründete sie dort das Haus „Burgblick“. Dessen Name war sicher nicht zufällig gewählt worden.
Das Erholungsheim
Ab Beginn des Jahres 1950 wehte ein neuer Wind im Haus an der Burg. Die Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern e.V. mit Sitz in München pachtete das Haus von den Eheleuten Fischer und errichtete ein Erholungsheim. Die Heimleitung übernahm ein Herr Richter. Ein Jahr zuvor war eine Stromleitung nach Obermurach gebaut worden. Die marode Wasserversorgung wurde 1951 nach zahlreichen Beschwerden durch den Bau der neuen Obermuracher Wasserleitung verbessert. Dazu leistete die Arbeiterwohlfahrt eine freiwillige Spende in Höhe von 500 DM. Im ersten Betriebsjahr musste das Wasser zum Teil noch mit Eimern vom Dorfbrunnen geholt werden. Ab 1.1.1950 wurden Spätheimkehrer im Haus aufgenommen, die nach langer Kriegsgefangenschaft ihre Gesundheit und Schaffenskraft wieder erlangen sollten. Von 40 bis 50 Bewohnern wird uns berichtet. 1952 wurde das Haus von der Arbeiterwohlfahrt käuflich erworben und es erfolgte eine Erweiterung des Gebäudes an der Nordseite, wobei ein zweiter Zugang über das westlich gelegene Treppenhaus entstand. Am 1.9.1952 erhielt die AW auch die Erlaubnis zum Betrieb einer Gaststätte als Fortbetrieb der von Anna Fischer betriebenen Gaststätte. Bei der Übergabe wurden als jährlicher Ausschank 29 hl Bier und 1300 Flaschen Wein angegeben. 1951 bis 1952 leitete Herr Pröll das Haus zusammen mit seiner Frau, die auch die Küche führte. Pröll sorgte für Kurzweile und Unterhaltung der Gäste. Es fanden Spieleabende, Ausflüge und Wandertouren statt, auch wurde viel gesungen, Karten gespielt und an den Wochenenden wurden Tanz- und Unterhaltungsabende veranstaltet, zu denen auch die Bewohner Obermurachs willkommen waren. Für die Obermuracher Mädels war dies eine günstige Gelegenheit, unter den Kriegsheimkehrern einen Heiratskandidaten zu finden, denn viele junge Männer waren nach dem Krieg nicht wieder heimgekehrt. So haben sich auch tatsächlich einige Paare gefunden, die den Bund fürs Leben geschlossen haben. Aus den Nachbardörfern ist sogar der boshafte Spruch überliefert „Die Hauserner Moidln hams gut, da kann der Trampel noch so groß sein, jede findet einen Mann“. Ja, der Neid ist ein Laster!

Zeitungsinserat um 1954: „Aus dem einstigen Burggefängnis ist ein gastliches Ferienhaus geworden“
Die Gäste reisten überwiegend mit der Bahn an und mussten dann samt Gepäck von Niedermurach aus zu Fuß den Weg bergauf antreten. Für manche Ankömmlinge war dies erstmal ein Schock, aber laut vieler Eintragungen in die Gästebücher, die noch vorhanden sind, haben sie sich überwiegend sehr gut aufgenommen gefühlt und die Ruhe und den Gemeinschaftsgeist genossen, der dort herrschte. Auch per Omnibus wurden Gruppen von Kurgästen nach Obermurach gefahren, wobei die Straßenverhältnisse in den 1950er Jahren noch sehr zu wünschen übrig ließen. Insbesondere die Straße von der Steinmühle nach Obermurach war nur ein besserer Feldweg, der von jedem Starkregen mächtig ausgeschwemmt wurde. Die Heimleitung beschwerte sich laufend bei den Behörden über die unzumutbaren Zustände, aber erst Anfang der 1960er Jahre wurde dieses Straßenstück ausgebaut und geteert. Die Gäste kamen in dieser Zeit überwiegend aus Ostbayern, aber auch aus Oberbayern und in späteren Jahren auch aus Berlin und dem norddeutschen Raum.

Gäste und Personal in den 1950er Jahren
1953 übernahm Hans Otto Gruber die Heimleitung. Dieser zeigte offensichtlich besonderes Engagement und ließ sich immer wieder Neues einfallen, um seinen Gästen einen kurzweiligen Aufenthalt zu bieten. Gern besuchten auch Obermuracher Einwohner die zahlreichen bunten Abende im Heim, bei denen neben Tanzmusik auch Sketche und Spieleinlagen für Stimmung sorgten. Die Kuraufenthalte dauerten von 14 Tagen bis zu 4 Wochen. Je nach Vorliebe und Alter – vom Kind bis zum Greis war alles vertreten – verbrachten die Gäste den Tag mit Spaziergängen, Lesen oder Sonnenbaden auf der Terrasse und genossen die gute und reichliche Küche. Die Abende verbrachte man gemeinsam, wobei aber auf die Einhaltung der Bettgehzeiten streng geachtet wurde. Trotzdem fand sich auch so mancher Kurschatten und sogar von einer „Busserlwiese“ hinterm Haus wird berichtet. Die jungen Hauserner Burschen, darunter Karl Steindl und Schorsch Pronold scheinen besonders bei den jungen Damen beliebt gewesen zu sein. Die beiden spielten Akkordeon und sorgten somit an manchem Samstagabend für Stimmung. War kein Musikant verfügbar kam die Musik auch von Schallplatten. Ab 1955 gab es sogar einen Fernsehapparat im Haus, wohl der erste im ganzen Dorf. Legendär war auch der zahme Rehbock, der im Garten des Hauses gehalten wurde.

Die drei Dorf-Casanovas: v.li. Ulrich Vogl, Karl Steindl, Georg Pronold
1957 wurden Herr Kandler und Herr Hauenschild mit der Leitung des Hauses betraut, 1961 wird ein Herr Schmid genannt. 1964 trat Marianne Schreiber, später verheiratete Neutschmann, ihr Amt als Heimleiterin an, die sich in Obermurach auch ein Wohnhaus errichtete und bis 2001 hier lebte. In den 1960er Jahren wurde allerdings kein Wirtshausbetrieb mehr aufrechterhalten. Noch in den 1970er Jahren kamen durch Vermittlung eines Instituts aus Tübingen Erwachsene und Kinder aus ganz Deutschland zur Erholung nach Obermurach. Den gestiegenen Anforderungen an Komfort konnte das Haus schließlich aber nicht mehr genügen. Es gab nur Etagenbäder und -toiletten und auch die Einrichtung war in die Jahre gekommen. Die Küche wurde ca. 1980 allerdings noch saniert. In den 1980ern, noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, nahm das Haus Kriegswitwen aus dem Kreis Kattowitz/Polen auf, die mit Bussen hergebracht wurden und ein paar Wochen das westliche Leben genossen. Ab ca. 1990 stand das Haus leer.

Grußpostkarte um ca. 1960
Am 1. Oktober 1994 zog die MERO-Baufirma ArGe Streicher/Riepl für 15 Monate in das Haus ein. Diese Firma war im Rahmen der Verlegung der Mitteleuropäischen Erdgasleitung tätig. 1995 erwarb die Stadt Oberviechtach das Anwesen und nahm auch kleinere Baumaßnahmen vor. In der folgenden Zeit diente das Haus gelegentlich zur Unterbringung verschiedener Gruppen, so verbrachten z.B. 1997 Kinder aus der Umgebung von Tschernobyl hier einen zweieinhalbwöchigen Aufenthalt. Die Nachbarsfamilie Hroch sah regelmäßig im Haus nach dem Rechten. 1996 wurde durch die Fa. Kassecker aus Waldsassen mit großem Aufwand die Stützmauer für die Terrasse des Hauses saniert.
Das Dorfgemeinschaftshaus
Im April 2002 beschloss der Stadtrat Oberviechtach, der Dorfgemeinschaft Obermurach das Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus zu überlassen und finanzielle Mittel für den Ausbau zur Verfügung zu stellen. Aus der Dorferneuerungsmaßnahme standen noch Restmittel zur Verfügung. Die Übergabe zur Nutzung erfolgte im Dezember, das Haus verblieb dabei im Eigentum der Stadt Oberviechtach. Zunächst sollte nur die untere Etage renoviert und das Dach sowie die Fenster saniert werden. Die Arbeitsleistungen erfolgten unentgeltlich in Eigenregie der Feuerwehr Obermurach unter Vorstand Manfred Senft. Im Jahresverlauf 2002 wurden bereits 850 Stunden Arbeitseinsatz geleistet, um das Umfeld zu entbuschen und das Dach zu sanieren. Zahlreiche weitere Arbeitsstunden folgten in den nächsten Jahren u.a. um neue Fenster zu setzen, den Aufenthaltsraum herzurichten, die Bäder und Sanitäranlagen zu sanieren, einen ebenerdigen Eingang an der Nordseite zu schaffen und zuletzt (2020) die Fassade zu erneuern. Der Ausbau des Obergeschosses wurde allerdings nicht mehr vorgenommen, da das Gebäude nicht mehr den Brandschutzvorschriften entspricht und Übernachtungen seitens der Stadt Oberviechtach untersagt wurden.
Bereits ab 2003 wurde das Dorfgemeinschaftshaus regelmäßig für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Für Vorträge und Versammlungen erwies sich das renovierte große Gastzimmer als geeigneter Ort. Besonders zu Privatfeiern wird die Lokalität gern und regelmäßig genutzt, wobei die Bewirtung einschl. Verpflegung jeweils in Eigenregie organisiert wird, die Dorfgemeinschaft erhält einen geringen Obolus für den Unterhalt des Hauses. Nach der Schließung des Dorfwirtshauses haben die Einwohner Obermurachs wieder einen neuen Dorfmittelpunkt erhalten.
Quellen: StAAm , BA Oberviechtach Nr. 1891, Nr. 1303, Nr. 2520
Grundsteuerkataster-Umschreibheft, Steuergemeinde Obermurach
Grenzwarte Nr. 31 7./8.02.1998